Die Legende von sackstarch

2010 gründeten wir einen Verein zur Rettung einer klassischen Randsportart. Sie sollte endlich wieder an olympischen Spielen präsent sein. Die Idee dazu hatten einige HandballerInnen des Zürcher Unisports an einem Turnier in Konstanz nach langen philosophischen Betrachtungen über den Zustand der Welt. Also eine typische Bieridee.
Die betroffene Sportart war das Sackhüpfen, unser Verein hiess sackstarch mit Gerichtsstand in Sack (ZH). Wir veranstalteten unvergessliche Anlässe rund um das Hüpfen in Jutesäcken (indoor und outdoor), kürten SiegerInnen und MeisterInnen und spannen natürlich unsere Pläne weiter. Dazu gehörte auch die eine Homepage. Als Kassier lief die Domain über meinen Namen, ohne dass je eine Page aufgeschaltet worden wäre. Der Verein löste sich nach einem unvergesslichen Jahr des erfolgreichen Hüpfens mangels geografischer Kohäsion wieder auf (3 der 4 Kernmitglieder zogen weg von Zürich und in drei verschiedene Richtungen).
Ich behielt die Domain aus unklaren Gründen. Kurz darauf wurde sie mir fast durch ein Startup von gymnasialen Taschenproduzenten abgekauft. Der Deal stand, ihre Offerte war von mir gutgeheissen worden und dann habe ich nie mehr eine Antwort erhalten. Ich bezahlte also weiter meinen jährlichen Beitrag an eine sicherlich unterstützungsbedürftige Organisation aus der digitalen Welt ohne zu wissen warum.

Als sich gegen Ende 2016 meine berufliche Selbstständigkeit abzeichnete habe ich dann aus der Altlast einer Bieridee den Namen meiner Firma gemacht. Regelmässig denke ich noch heute lachend und dankbar an Georg und Christoph zurück, gesehen haben wir uns seitdem nicht mehr.